An dieser Stelle erst einmal ein ganz klares „Nein!“
Wir erklären hier nicht, wie Kaninchen geschlachtet werden und geben auch keine konkreten Tipps. Spätestens, wenn es soweit ist, müsst ihr jemanden gefunden haben, der sich damit auskennt. Lasst es euch beibringen. Nichts, was hier geschrieben werden könnte, würde es euch ermöglichen, ein Tier sachgemäß und ohne Qual zu töten. Wie schon bei der Frage der Anschaffung beschrieben, findet ihr in eurer Nähe sicherlich einen Züchter, der euch alles Nötige beibringt.
Aber: Keine Panik. Die Schlachtung eines Kaninchens ist keine Raketenwissenschaft. Ihr solltet aber keinesfalls allein und vielleicht unter Anleitung eines YouTube-Videos anfangen – vor allem nicht, wenn ihr zum erstem Mal in eurem Leben diesen Schritt selbst wagt. Zugegeben: Wenn man auf dem Land groß geworden ist und von klein auf stets dabei war, ist es leichter, als bei Stadtmenschen, die mit Produkten im Verkauf groß wurden.
Jegliches hat seine Zeit
Im Grunde gibt es keinen falschen Zeitpunkt für die Schlachtung. Wenn ihr im Kontakt mit anderen Haltern steht, werdet ihr aber feststellen, dass es bei den meisten zum Anbruch des Winters soweit ist. Auch wenn es eine gewisse Rolle spielen mag, liegt der Grund dafür nicht darin, dass zu Weihnachten ein Kaninchenbraten gewünscht wird. Es gibt noch einige andere Gründe.
Heute werden die meisten Kaninchen wohl von Rassezüchtern gehalten. Bei diesen ist nun der Zeitpunkt, an dem alle Ausstellungen des Jahres vorbei sind. Außerdem sind die Jungtiere von den ersten Würfen des Jahres ausgewachsen. Es fällt nun also die Entscheidung, welche Tiere für die weitere Zucht eingesetzt werden oder den Bestand auf den Ausstellungen des nächsten Jahres präsentieren sollen. Jene, bei denen dies nicht der Fall ist, werden nicht durch den Winter gefüttert, sondern kommen in den Topf.
Ein weiterer Grund spielt heute leider nur noch eine Nebenrolle: Neben dem Fleisch hatten Kaninchen lange Zeit auch wegen ihres Felles eine besondere Bedeutung. Verarbeitet werden dabei vor allem die Winterfelle, da diese viel dichter sind und entsprechend von höherer Qualität. Und nicht zuletzt ist die Jahreszeit auch für die Schlachtung selbst vorteilhaft. Denn die hohe Vermehrungsrate führt nicht selten dazu, dass nicht ein oder zwei Tiere geschlachtet werden, sondern gleich eine größere Zahl. Hier sorgt die Natur von Beginn an im Außenbereich für eine funktionierende Kühlkette.