Es geht los
Hier erfahrt ihr alles, was für den Einstieg unbedingt bedacht, gebaut und besorgt werden muss.
Hier erfahrt ihr alles, was für den Einstieg unbedingt bedacht, gebaut und besorgt werden muss.
Sind die Grundlagen da, kommt der Alltag. Dieser birgt einige Herausforderungen, auf die wir hier eingehen.
Mit das Wichtigste sind letztlich natürlich die neu hinzukommenden Kleinen, die ihre eigenen Ansprüche haben.
Aus jetziger Perspektive überwiegt natürlich das Schöne. Es blieb – wie zu erwarten – nicht beim Neujahrs-Wurf. Doch der Weg dahin war steinig und konfrontierte uns mit Vielem, was Züchter zu erdulden haben. Die Arbeit mit der Natur ist eben etwas völlig Anderes, als alles, was uns die Kulturgüter unserer Zivilisation als selbstverständlich vorgaukeln. Es wird uns vor Augen geführt, das Leben und Tod sehr eng miteinander verwoben sind. Und dies zu jeder Zeit, nicht als seltenes Ereignis, das aus der Normalität heraussticht.
Schon am Wochenende hat unsere erfahrenere Mutter begonnen, ein Nest zu bauen. Glaubt man dem, was aller Orten zu lesen ist, wird die Kinderstube durchschnittlich zwei bis drei Tage vor der Geburt eingerichtet. Unserer Erfahrung nach liegt der Haken hier klar in dem Begriff „durchschnittlich“. Denn bei uns gab es bisher noch keine, die sich an diese Frist gehalten hätte. Die genannte Dame beispielsweise startete bei ihrem Wurf im Vorjahr schon eine Woche mit dem Bau. Wir standen schon kurz davor, eine Scheinschwangerschaft anzunehmen und das Nest bei der nächsten Putzaktion mit zu entfernen – immerhin lag es da schon sechs oder sieben Tage ungenutzt im Stall herum. Und auf einmal war dann doch Leben drin.
Das neue Jahr ist da – und mit ihm der erste Nachwuchs! Es hat nicht komplett zum Jahreswechsel geklappt, aber immerhin noch an den freien Tagen. Beim fütterungs-Besuch am Sonntag fand sich bei unserer neuesten Häsin auf einmal ein Nest im Stall, das von einigen Wuslern belegt war.
Und wieder einmal war es eine Sache, die schwer abzuschätzen war. etwas später als eigentlich geplant, hatten wir die Mädels zur beginnenden Adventszeit zum Rammler gesetzt. Wann etwas passiert, ist ja ohnehin nicht so leicht zu sagen. Die Hoffnung war also, dass wir Anfang Januar sehen werden, ob es schon Nachwuchs gibt oder eben nicht.
So viel ist nun schon über das Leben mit unseren Kaninchen geschrieben – und der eigentliche Kern dieser Seite soll letztendlich auch nicht zu kurz kommen. Denn am Ende steht des Selbstversorgers Lohn im besten Falle auf dem Tisch. Daher will ich euch jetzt natürlich daran teilhaben lassen, wie wir die kompletten Familie zu den Feiertagen mit einem klassischen Festtagsbraten beglückten. Es war für uns eine kleine Premiere: Fleisch aus eigener Aufzucht nicht nur für uns, sondern für alle, mit denen wir die Tage verbringen wollten.
Entsprechend sind wir dann doch lieber etwas großzügiger an die Sache herangegangen. Am Weihnachtsabend selbst waren wir zwar „nur“ zu fünft, aber es sollte auf der einen Seite ja niemand das Gefühl bekommen, sich zurückhalten zu müssen. Außerdem war noch einzuplanen, dass einige Leute, die nicht direkt dabei sein konnten, am nächsten Tag auch noch etwas abbekommen. Daher haben wir dann doch lieber gleich alle drei gerade erst geschlachteten Kaninchen aufgefahren. Und eine unserer Schlussfolgerungen war es letztlich, zukünftig des Öfteren in solchen Dimensionen zu kochen, da der Aufwand und nicht zuletzt auch der Energieverbrauch sich zwischen einem einzelnen und mehreren Kaninchen nicht wesentlich voneinander unterscheiden. Dann eben gleich mehr und einen Teil für kommende Tage schon fertig in den Tiefkühler. Denn da liegen sie sonst ohnehin, immerhin ist es eher selten, das nur mal ein einzelnes Tier geschlachtet wird.
Gestern war also Schlachten angesagt. Die Auswahl ist auf drei Kaninchen gefallen, die jedes für sich etwas Besonderes waren, bei denen aber schon länger klar war, dass sie nicht mehr in unseren Bestand passen. Zwei von ihnen gehörten zu den ersten Tieren überhaupt. Die beiden Schwestern entwickelten sich höchst unterschiedlich. Die eine passte zwar vom Äußeren her gut in die Rasse-Linie, war aber eine echte Zicke. Man musste sich schon etwas Mühe geben, um beim täglichen Füttern die Näpfe zu füllen, ohne angegriffen zu werden. Ein unachtsamer Griff in den Stall führte schnell dazu, dass man die Zähne im Arm hatte. Auch so etwas kann sich vererben, womit klar war, dass sie für die weitere Zucht keine Rolle mehr spielt.